Weihnachtsbraten
Weihnachten ist nicht mehr weit,
der Festtags Braten ist bereit.
Noch liegt er roh und jungfräulich
auf dem großen Küchentisch.
Die Hausfrau ist heut’ guter Laune,
ihr Gatte plauscht am Gartenzaune.
Er spricht mit Nachbar, Bauer Hein,
über seinen neuen Wein.
Derweil die Hausfrau packt die Schürze,
trägt zusammen die Gewürze
Kümmel, Lorbeerblätter und auch Nelken,
muss vorab die Kuh noch melken.
Dann fängt sie an mit Ihrem Braten
die Zubereitung wird dem Gatten nicht verraten.
Der Braten wird jetzt eingerieben
mit Schmalz aus feinen Grieben.
Salz und Pfeffer noch dazu,
dann hat er eine Stunde ruh’.
Dann nimmt sie ihren großen Bräter,
gibt schon mal Öl hinzu für später.
Zwiebel und all die Gewürze,
wischt die Hände an die Schürze.
Inzwischen fängt’s auch an zu schneien,
oh das wird die Kinder freuen.
Das Feuer prasselt im Kamin,
Gemütlichkeit kommt in den Sinn.
Sie gibt den Bräter in den Ofen
und kann jetzt nur noch darauf hoffen,
dass dieser Braten auch gelingt,
weil der Gatte sonst im Dreieck springt.
Zwei Stunden sind sehr schnell vergangen,
Der Braten war in dieser Zeit gefangen,
bei 180 Grad und Deckel drauf,
Der Gatte macht den Rotwein auf.
Der Kamin strahlt seine Wärme,
Glockenläuten aus der Ferne,
Es klingelt an der Eingangstür,
Der Gatte trägt die neue Weste,
Im Fernsehen gibt’s die Eislauf Kür,
Draußen stehen schon die Abend-Gäste.
Kommt herein Ihr lieben Leute,
wir werden Euch verwöhnen heute.
Der Braten ist sehr gut gelungen,
es schneit bis in die Niederungen,
Zieht aus den nassen Überhang
und freut Euch auf den ersten Gang!
Gemüsesuppe zart und fein,
wir trinken einen leichten Wein.
Das Hauptgericht: ein schöner Braten,
dazu den Rotwein kann ich raten.
Zum Nachtisch essen wir noch Obst,
die Katze von dem Sessel hobst,
Der Hund liegt vor dem warmen Ofen,
Dass es Euch schmeckt kann ich nun hoffen.
© trebron Horts, 29/11/01