Die Bedrohung beim Pilze suchen
Laufe ich doch heute durch den Wald, um Pilze, Kräuter und Wurzeln zu suchen, es war ein wundervoller Herbsttag, Sonnenschein, ein herber Geruch nach Laub und Moos, als ich plötzlich stocksteif und wie angewurzelt stehen bleiben muss, da ich bedroht werde! Ich befinde mich gerade auf der Ebene der Pilze und sehe mir von unten nach oben an, was da vor mir steht: Neopren - Schuhe mit Wasserabweisenden Gamaschen, atmungsaktive Hose mit passender Jacke, obenauf ein Hut. Ein Hut mit Gamsbart oder auch Wildschwein. Also eine Gestalt in Outdoor – Klamotten, wie man heute sagt.
Aber das tollste kommt noch. Er hält doch tatsächlich eine mächtig große Flinte im Arm, mit der er auf mich zielt.
Nach meinem ersten Schock habe ich mich aber gleich wieder erholt und denke: von dem lasse ich mich nicht bedrohen, nicht heute an solch einem schönen Tag.
Ich drehe mich auf dem Fuße um und renne, renne was die Hufe hergeben.
Ich kenne da eine Route, die über ein Loch führt, ausgehoben von dem, der mich jetzt verfolgt. Das Loch ist abgedeckt mit Ästen, Zweigen, Erde und Herbstlaub.
Er weiß nicht dass ich weiß, dass er denkt dass ich es nicht weiß. Also laufe ich auf das Loch zu. Kurz davor biege ich ab, er hinter mir her, dumm kuckend und fast noch selbst reingeflogen!
Ich komme an einen Graben, der kurz vorher ausgehoben wurde, weil ein Versorgungsunternehmen einige Rohre verlegt hat. Der Graben ist noch nicht wieder zugeschüttet.
Er immer noch hinter mir her, ab und zu mit der gewaltigen Flinte auf mich zielend.
Jedoch, er weiß nicht dass ich weiß, dass er nicht weiß, dass es diesen Graben gibt.
Ich springe hoch, er fällt tief.
So schnell wird er nicht wieder friedliche Wurzelsucher bedrohen.
………..Grunz, grunz!
trebron horts 10-11-2004