Angler
Ein Angler legt sich auf die Lauer,
Am Rand des Baches, - viel genauer:
Am Bootssteg richtet er sich ein,
zu erfahren sein „Latein“
Er wirft sie aus die Angelschnur,
hat einen kleinen Haken nur.
Ein Würmchen wird sein Leben aushauchen,
denn es ist nicht geboren zum Tauchen.
Jedoch es denkt sich: wart’ du nur,
die Gefahr kommt mit der Schnur!
Als Wandtrophäe einen Barsch!,
- des Würmchens Rache kriegt dich schon am Arsch -.
Die Angel steckt im Bootssteg angebunden,
das Würmchen lebt die letzten Stunden,
oder auch nur noch die Minuten,
es zuckt ganz wild man kann vermuten,
es möchte sich bemerkbar machen,
da oben „Der“ wird nicht mehr lange lachen.
Von dem Zucken angelockt,
die Angel ist noch angepflockt,
kommt ein sehr, sehr großer Fisch.
Der Angler glaubt: Dich erwische ich!
Er beugt sich vor, verliert den Halt,
stürzt in das Wasser, oh ist das kalt.
Die Angelschnur sich um sein’ Hals legt,
der große Fisch davon fegt.
Dabei die Schlaufe sich fest zuzieht,
das Würmchen, selbst im Todeskampf, noch zusieht,
wie jetzt des Anglers Leben sich vermischt,
mit der ziemlich kalten Gischt.
Gemeinsam gehen sie jetzt Heim,
in des Angelers Latein.
Jedoch er kann’s nicht mehr erzählen,
er kann auch nicht mehr selber wählen.
Genau wie vormals schon das Würmchen nicht!
Jetzt hat es ihn grad selbst erwischt.
trebron horts 26/10/02