Herbst
Herbstwinde ziehen übers Land,
der Sommer ist ab jetzt verbannt.
Morgentau liegt auf den Bäumen,
man könnte einfach weiter träumen,
jedoch der Hahn er kräht, die Esel rufen
sie schlagen auch schon mit den Hufen.
Die Tiere brauchen sofort Futter,
der Bauer Brot mit Aufstrich-Butter.
Danach das Tagewerk beginnt,
jetzt wo die Zeit schneller verrinnt.
Die Störche zieh'n bereits gen Süden,
der Schäfer geht die Schafe hüten.
Die Magd tut sich nach Brennholz bücken,
der Bauer denkt: soll ich Sie halten,
damit Sie kann das Beilchen zücken,
um die Bretter dann zu spalten.
Die Sommerblumen sind verblüht,
das Abendrot ist auch verglüht.
Die Sonne steht schon tief am Himmel,
die Gattin hält des Mannes Pillen.
Dunkel wird es schon sehr früh,
das merkt selbst auch das liebe Vieh.
Der Regen setzt schon wieder ein,
vertreibt den letzten Sonnenschein.
Auf den Wegen steht das Wasser,
Es kommt Besuch, es ist ein Nasser.
Er hat den Regenschirm vergessen,
will auch nur ‘nen Happen essen.
Menschen laufen durch die Straßen,
im Geschirrschrank klirren Tassen,
als der Mann die Pillen greift.
Die Gattin Ihm des Hemd abstreift,
er sich noch wehrt, jedoch zu spät,
Sie liegt bereits schon in dem Bett.
Er rutscht auf seinen Kleidern aus,
reißt aus der Wand das Kabel raus,
stürzt auf den Schrank, dass dieser wackelt.
Die Gattin jetzt nicht lange fackelt,
das Bett abzieht und weg damit
auch die Kissen müssen mit,
alles in die Waschmaschine.
- Aus dem Schrank fällt die Terrine,
Menschen laufen durch die Straßen.
Herbstwinde ziehen übers Land,
der Sommer ist ab jetzt verbannt.
Trebron Horts Herbst/2001